Der Anfang
 

Die Schwangerschaft war von Anfang an nicht einfach. Aufgrund der Vorgeschichte wurde sie direkt als
Risikoschwangerschaft eingestuft. Schon im frühen Stadium bekam meine Frau Schwangerschaftszucker,
der durch Insulin-Injektionen geregelt werden musste. Schon zu diesem Zeitpunkt kam es zu Differenzen
zwischen dem behandelten Diabetologen und Frauenarzt bezüglich einer Weiterführung der beruflichen
Tätigkeit meiner Frau. Trotz Einstufung als Risikoschwangerschaft und der relativ anstrengenden
Tätigkeit meiner Frau wurde ihr nur ein teilweises Arbeitsverbot durch den Frauenarzt erteilt.

Am 04.06.2008 nahmen dann die verhängnisvollen Vorgänge ihren Lauf. Meine Frau war morgens noch auf
der Arbeit gewesen und wir gingen noch gemeinsam Einkaufen. Direkt im Anschluss an den Einkauf bat
meine Frau mich sie ins Krankenhaus zu fahren, sie hätte ein ungutes Gefühl. Sie hatte sich leider
nicht getäuscht. Im Krankenhaus wurde festgestellt das sich der Muttermund bereits geöffnet hatte
und die Fruchtblase drohte rauszurutschen. Durch eine Notoperation wurde dieses verhindert und
der Muttermund fürs erste wieder geschlossen. 6 Tage später, nach absoluter Bettruhe rief mich
meine Frau an, wir dürften am Nachmittag 5 Minuten am Flur spazieren gehen.

Ich packte freudig die Mitbringsel zusammen und wollte losfahren als wieder das Telefon ging. Dort
wurde mir dann mitgeteilt das es meiner Frau nicht gut gehen würde und ich bitte sofort kommen
 solle. Der Muttermund hatte sich wieder geöffnet und meine Frau wurde sofort mit
dem Rettungswagen in eine andere Klinik der Stadt verlegt. Dort gibt es eine Kinder-Intensivstation,
falls Jan-Philipp es sich zu diesem Zeitpunkt überlegt hätte wirklich schon kommen zu wollen.

Mit einer weiteren Not-OP dort im Krankenhaus wurde die Schwangerschaft erneut gerettet und es folgten
10 Tage Bettruhe mit einem Wechselbad an Gefühlen. Hohe Entzündungswerte, Kreislaufprobleme und
ähnliche Dinge auf der negativen Seite. Starke Herztöne und gute Aktivität bei dem Baby auf der
positiven Seite.
 

Am 25.06.2008 war dann aber die Glückssträhne erstmal
vorbei und die Fruchtblase war beschädigt. Alle
Versuche die Schwangerschaft noch weiter zu ziehen
endeten am Abend des 27.06.2008. In der Nacht auf den
28.06.2008 wurde der verschlossene Muttermund geöffnet
und es blieb nur abzuwarten wann Jan-Philipp nun den
entscheidenden Schritt probieren würde und in welchen
Zustand er dann sein würde.

In den frühen Morgenstunden des 28.06.2008 war es dann
endlich soweit. Jan-Philipp erblickte das Licht der Welt
und zum Erstaunen der Hebamme war er sogar in
hervorragenden Zustand auf den ersten Blick. Er meldete
sich sofort durch einen kurzen Schrei zu Wort und wurde
natürlich sofort in die entsprechenden Hände der
Intensivstation übergeben.

Datum: 28.06.2008
Uhrzeit: 07:31 Uhr
Gewicht: 790 g
Kopfumfang: 24,2 cm